Die diesjährige Jahresmitgliederversammlung fand am 09. September 2017 im Restaurant Dieci beim Zoo Zürich statt.
Nach 12-jähriger Tätigkeit im Vorstand der SMHV tritt Dr. Mathias Rubeli zurück. Prof. Dr. Albert Urwyler wurde zum neuen Präsidenten der SMHV gewählt. Als Facharzt und Professor für Anästhesie und ehemaliger Leiter des MH-Diagnostikzentrums ist Prof. Urwyler fachlich hervorragend geeignet und dank seiner guten Vernetzung für die Aufgabe des Vereinspräsidenten geradezu prädestiniert. Die bisher vakante Stelle des Vizepräsidiums konnte mit Annakäthy Landa besetz werden. Sie und Albert Urwyler wurden von der Versammlung für die laufende Amtsperiode 2015-2018 einstimmig gewählt. Beide treten ihre Aufgabe mit dieser Generalversammlung an.
Aus Sicht des Vorstandes sind der Kontakt und die Kommunikation des MH-Labors mit der SMHV seit einiger Zeit unbefriedigend. So gab es beispielsweise schon seit über einem Jahr keine Neueintritte von MH-positiv getesteten Personen mehr. Denkbar ist, dass dies mit der schwelenden Unsicherheit über den Weiterbestand des Labors zusammenhängt. Der Vorstand prüft deshalb die Frage, einer finanziellen Abgeltung von spezifische Leistungen des Labors für den SMHV und deren Mitglieder.
Ins Visier der heute im Gesundheitsbereich geforderten Sparmassnahmen gerät je länger je mehr auch die Behandlung der sogenannten seltenen Krankheiten, wozu auch die MH gehört. Der Vorstand hat darum den Beitritt zur ProRaris – Allianz Seltener Krankheiten – beschlossen. Es handelt sich dabei um einen Dachverband der 2010 gegründet wurde und der die Interessen von betroffenen Patient/innen und deren Organisationen vertritt. Der Vorstand ist überzeugt, dass es die SMHV nicht zuletzt mit Blick auf die laufende Spardebatte, von welcher auch das MH-Labor in Basel betroffen ist, weiterhin braucht.
Referat von Prof. Dr. Albert Urwyler
Prof. Dr. Urwyler berichtet über die beiden von ihm im vergangenen Sommer besuchten Kongresse, der European Malignant Hyperthermia Group (EMHG) und der European Society of Anaesthesiology (ESA). Er führt aus, dass sich in der MH-Forschung in letzter Zeit keine grundlegend neuen Erkenntnisse oder Entwicklungen ergaben. Nach wie vor gibt es für die MH-Diagnose den Bluttest (Gentest) und den Muskeltest (in vitro Kontrakturtest). Der Bluttest ist in den Fällen möglich, in denen eine bekannte gentechnische Abweichung (Mutation) vorliegt. Bis heute sind 38 solche Mutationen bekannt. In den andern Fällen kann die MH-Betroffenheit nur anhand eines Muskeltestes diagnostiziert werden. In rund 1/3 der Fälle lässt sich die MH anhand des Bluttestes feststellen. Letztes Jahr wurden im MH-Labor in Basel 60 Muskelteste und 30 Blutteste durchgeführt. Die Analyse des Bluttestes wird durch das Medizinlabor Viollier durchgeführt.
Im Weitern berichtet Prof. Dr. Urwyler, dass im Departement Anästhesie am Uni-Spital in Basel aus Spargründen die 2. Professur nicht mehr besetzt ist, dass jedoch der Weiterbestand des MH-Diagnostikzentrums vorderhand gesichert ist.