JMV 2014

Die 19. Jahresmitgliederversammlung fand am Samstag, 20. September 2014, im Hotel Ochsen in Muri AG. Die Versammlung steht unter dem Motto „Im Zeichen des Herzes“, dies im Hin­blick auf die in der Klosterkirche Muri ruhenden Herzen des letzten österreichischen-Habsburgeri­schen Kaiserpaares Karl I. und seiner Gemahlin Zita.

Der Verein wird nächstes Jahr 20 Jahre alt und der Vorstand setzt sich noch mehrheitlich aus den Gründungsmitgliedern zusammen­setzt, welche sich in absehbarer Zeit zurückziehen möchten. Um die Zukunft des Vereines zu si­chern, werden dringend neue Vorstandsmitglieder gesucht. Die nächstjährige Mitgliederversamm­lung, welche im Zeichen des 20-Jahr-Jubiläums stehen wird, findet am 27. Juni 2015 in Bern statt und wird mit einem Besuch im Bundeshaus verbunden sein.

Zur Diskussion steht die Frage, wie weit der bestehende MH-Notfallausweis bei den Notfallstatio­nen der Spitäler und bei den Rettungsdiensten bekannt ist. Prof. Girard kann sich vorstellen, dass es nützlich sein könnte, die Notfallstationen wieder einmal darüber aufzuklären. Bei den Rettungs­diensten stellt sich das Problem kaum, weil in Rettungsfahrzeugen keine gas- oder dampfförmige Narkose- oder Schmerzmittel verabreicht werden, welche als Triggersubstanz für MH wirken.

 

Referat

Prof. Dr. Thierry Girard vom MH-Diagnos­tikzentrum Basel referiert zum Thema MH im Kontext zur Schwangerschaft. Er gibt werdenden Eltern, bei denen beide oder ein Elternteil von MH betroffen sind, den dringenden Rat, das Spital, in welchem die Entbindung geplant ist, rechtzeitig zu informieren, so dass dieses die nötigen Vorkehrungen für den Fall eines Anästhetika-Einsatzes, z. B. bei einem Kaiserschnitt, im Voraus treffen kann. Auch wenn nur der Vater MH-betroffen oder verdächtig ist, muss – um jedes Risiko für das Kind zu ver­meiden – die Mutter während der Schwangerschaft so behandelt werden, als wenn sie selber MH-positiv getestet wäre. Für MH-Betroffene steht für die Schwangerschaft ein spezieller Ausweis zur Verfügung, welcher dem behandelnden Arzt und der Geburtsstation vorgelegt werden kann.

Im Übrigen informiert Prof. Girard, dass es neu ein alternatives Mittel zu Dantrolen zur Behandlung von MH gibt. Das neue Mittel kommt aus den USA, es ist aber in der Schweiz noch nicht zugelas­sen. Das neue Mittel verspricht eine einfachere Handhabung in der Anwendung, es ist aber erheb­lich teurer als das herkömmliche Dantrolen.