JMV 2015

Die 20. Jahresmitgliederversammlung fand am Samstag, 27. Juni 2015 im Hotel Kreuz in Bern statt.

Frau Mierta Huonder, Vorstandsmitglied ab der ersten Stunde, entbietet persönliche Grussworte an Dr. Bernhardt und Prof. Dr. Gerber. Dr. Bernhardt hat seinerzeit Pionierarbeit zur Forschung und Bekannt­machung der MH in der Schweiz geleistet und Prof. Gerber war der Gründer des MH-Labors in Basel.

Die SMHV feiert dieses Jahr ihr 20-jähriges Bestehen, was grundsätzlich als Erfolg zu werten ist. Trotzdem stellen sich Fragen: Zum Beispiel, ob es in Anbetracht dessen, dass die MH in der Schweiz auf Grund der heutigen Erkenntnisse und der verbesserten Über­wachung beim Anästhesie-Vorgang kaum mehr ein Problem darstellt, und ob eine non-profit Organisa­tion auf Freiwilligenbasis noch die richtige Form der Informationsvermittlung ist. Letztere Frage stellt sich nicht zuletzt deshalb, weil im Vorstand ein Generationenwechsel ansteht und es ziemlich schwierig ist, Leute zu finden, die bereit sind, sich zu engagieren.

 

Gemäss den Statuten ist dieses Jahr wieder eine Gesamterneuerungswahl für den Vorstand und die Rechnungsrevisoren fällig. Die bisherigen Vorstandsmitglie­der Bruno Kolb, Doris Baumann, Kathrin Censier, Mierta Huonder, Gab­riela Rubeli, Alois Riner und Franziska Balmer, der Präsident Matthias Rubeli sowie die beiden Rechnungsrevisoren Elmar Deflorin und Rico Wyss stellen sich für eine Wiederwahl zur Verfügung. Allerdings möchten Bruno Kolb und Gabriela Rubeli nur noch ein Jahr im Vorstand mitmachen. In separaten Abstimmungen werden die bisherigen Vorstandsmitglieder, der Präsident und die beiden Rechnungsrevisoren für eine weitere 3-jährige Amtsperiode bestätigt.

Die Webmasterin stellt im Übrigen die neue Notfall-App „Echo 112“ für das Smartphone vor. Die App Echo 112 kann vom AppStore oder Google Play Store kostenlos auf das Smartphone heruntergeladen werden. Die App beinhaltet einen digitalen medizinischen Ausweis, auf welcher der Benutzer von sich wichtige medizinische Informationen, wie z. B. Allergien, Blutgruppe, Medikamente oder eben die MH-Disposition festhalten kann. Wenn der Handybenutzer in einem medizinischen Notfall ins Spital gelangt, können diese Informationen vom Spital vom Handy aus­gelesen werden, selbst wenn dies gesperrt ist. Voraussetzung ist, dass das Spital mit der entspre­chenden Technik ausgestattet ist, was bereits heute bei vielen Schweizer Spitälern der Fall ist.

Der Präsident teilt mit, dass man sich im Vorstand überlege, wie die französisch sprechenden Mitglieder noch besser in der SMHV eingebunden bzw. bedient werden könnten. Man habe sich auch schon Ge­danken über die Bildung regionaler Gruppen innerhalb der Schweiz gemacht. Dies wäre aber sehr aufwändig und die für diese Organisation nötigen Leute wären wohl kaum zu finden. Cathrin Cen­sier regt an, dass man unter den Mitgliedern in der Romandie zur Abklärung ihrer Bedürfnisse eine schrift­liche Umfrage durchführt.

 

Referat

Nach dem statutarischen Teil der Versammlung hält Prof. Dr. Urwyler unter dem Titel „Rückblick, aktuel­ler Stand, Ausblick“ ein sehr interessantes Referat über die Geschichte der Anästhesie, über den aktuel­len Stand der Forschung im Kontext zur Malignen Hyperthermie und zur weiteren Entwicklung. Obwohl in den letzten 10 Jahren in der Schweiz kein Patient mehr infolge eines MH-Ereignisses gestorben ist, plädiert der Referent für die Beibehaltung der SMHV. Es war schon zu hören, dass zum Beispiel Spi­talökonomen in Anbetracht des heutigen Spardruckes die kostspielige Lagerhaltung von Dantrolen in Frage stellen. Und aus den USA kommt die Tendenz, Operationen vermehrt in kleineren, einfache­ren Einrichtungen durchzuführen, welche für MH-Vorfälle nicht oder zu wenig gerüstet sind. Er sieht in der SMHV ein Instrument, um diesen Tendenzen entgegenzuwirken und die Interessen der MH-Betroffe­nen zu wahren.

 

Impressionen